Drohnenvermessung vs. Laserscan: Welche Technologie liefert das präziseste Dachaufmaß?


Drohnenvermessung vs. Laserscan: Welche Technologie liefert das präziseste Dachaufmaß?
Die digitale Vermessung revolutioniert das Dachaufmaß durch präzise Planung bei reduziertem Arbeitsaufwand auf dem Dach. Moderne Technologien dokumentieren kleinste Deformationen mit höchster Präzision und ersetzen risikoreiche manuelle Methoden. Dieser Vergleich zeigt dir, welche Vermessungstechnologie optimal für deine Projekte ist.
Die 5 wichtigsten Technologien für digitales Dachaufmaß
Drohnen-Photogrammetrie: Der Präzisions-Champion
Die photogrammetrische Vermessung mit hochauflösenden Kameras auf UAVs bietet die höchste Qualitätsleistung mit detaillierten RGB-Informationen zur Erkennung kleinster Verfärbungen. Diese Technologie erreicht eine horizontale Genauigkeit von bis zu 1 cm, wobei die vertikale Genauigkeit typischerweise halb bis ein Drittel so gut ist.
Professionelle Drohnen-Photogrammetrie mit Bodenkontrollpunkten erzielt eine Genauigkeit von ~3 cm mit RTK-Workflows. Für präzise Solaranlagenplanung und DIN-konforme Aufmaße ist dies die bevorzugte Lösung.
Drohnen-LiDAR: Speed meets Efficiency
UAV-LiDAR erfasst 3D-Geometrie sehr schnell und liefert in der Praxis ~1–5 cm absolute Genauigkeit; ±5 cm sind als Richtwert üblich, mit GCPs sind ~3 cm möglich. Für die Datenerfassung genügt oft ~20–30 % Sidelap. Photogrammetrie braucht deutlich mehr Überlappung (ca. 80 %/70 % Front/Side) und ist texturabhängig, erreicht auf geeigneten Oberflächen jedoch ebenfalls Zentimeterbereich.
Terrestrische Laserscanning: Millimeter-Präzision
Terrestrische Laserscanner, die an mehreren Positionen platziert werden, erzeugen sehr genaue 3D-Informationen ohne erforderliche Fluglizenz oder Genehmigungen. Diese Technologie erreicht Einzelpunkt-Genauigkeit auf mm-Niveau und darunter, mit der Messung von Millionen von Punkten in Minuten.
Millimeterbereich-Genauigkeit ist der typische Standard für hochpräzise AEC-Anwendungen wie Strukturbewertungen. Für kritische Sanierungsprojekte mit höchsten Genauigkeitsanforderungen ist dies die optimale Lösung.
Horizontale Stativ-Positionierung
Horizontale Stative erlauben Fassadenscans aus offenen Fenstern oder mit nach außen ausgefahrenem Arm. Nicht durch Glas scannen. Die Datenqualität entspricht den TLS-Spezifikationen im Millimeterbereich (bei ~10 m). Photogrammetrie ergänzt mit sehr guten Texturen, erreicht in der Praxis aber meist geringere geometrische Genauigkeit.
Kostenvergleich: Was kostet welche Technologie?
Operative Kosten pro Projekt
Drohnen-Dachinspektionen kosten zwischen €80-150 pro Stunde Flugzeit, während traditionelle Methoden €75-200 pro Inspektion kosten. Die Investitionskosten unterscheiden sich jedoch erheblich zwischen den Technologien.
Hardware-Investition: LiDAR vs. Photogrammetrie
Professionelle LiDAR-Sensorsysteme kosten €45.000-270.000, während Photogrammetrie nur eine professionelle Drohne mit Kamera für €1.800-4.500 benötigt. Die Gesamtsystemkosten inklusive Ausbildung und jährlicher Software variieren entsprechend stark.
Kostenschätzung der Gesamtinvestition:
- LiDAR-System: €67.500-315.000
- Photogrammetrie-System: €2.700-7.200
- Differenz bei ±20% Ausrüstungskosten: ±€13.500-63.000
Verarbeitungszeit: Wer liefert schneller?
LiDAR-Rohdaten benötigen nur wenige Minuten Kalibrierung zur Generierung der finalen Punktwolke, während die Photogrammetrie-Verarbeitung zehnmal länger dauern kann als die Vermessung selbst. Einzelne Laserscans dauern 1,5-7 Minuten, mit 64-150 typischen Scans pro Tag.
Die Berechnung und Analyse von Photogrammetrie-Daten ist zeitaufwändiger und erfordert starke Rechenressourcen im Vergleich zum Laserscannen. Für kommerzielle Betriebe wird die Verarbeitungszeit zu einem kritischen Faktor, da schnellere Durchlaufzeiten mehr Projekte pro Tag ermöglichen.
Deutsche Rechtsvorschriften für Drohnenvermessung
Registrierung und Lizenzierung
Deutschland erfordert eine Betreiber-Registrierung für Drohnen über 250g oder mit Kameras, plus eine EU-Drohnenlizenz, die zwischen Ländern anerkannt ist. UAVs mit einem Gewicht von 5kg oder mehr benötigen eine Aufstiegsgenehmigung plus UAV-Betreiberlizenz.
Versicherung und Betriebsbestimmungen
Haftpflichtversicherung ist für private und kommerzielle Drohnenflüge mit mindestens €750.000-900.000 Deckung obligatorisch. Die Betriebsvorschriften umfassen eine 120m Höhenbegrenzung ohne Sondergenehmigung, Sichtverbindung erforderlich, und 50m Abstand zu unbeteiligten Personen.
Kommerzielle Drohnenoperationen werden primär für Vermessung/Messung (79%) verwendet, gefolgt von Inspektionsaktivitäten (53%) in Deutschland.
Wetterabhängigkeit: Wann kannst du fliegen?
LiDAR: Der Allwetter-Champion
LiDAR als aktiver Sensor generiert eigenes Licht und ist unbeeinträchtigt von Bewölkung und wechselnden Lichtverhältnissen einschließlich absoluter Dunkelheit, im Gegensatz zum passiven Kamerasensor der Photogrammetrie. LiDAR funktioniert gut unter den meisten Wetterbedingungen, obwohl starker Regen oder Nebel die Laserpulse beeinträchtigen können.
Photogrammetrie: Wetterabhängig aber hochwertig
Starke Winde können Drohnen erheblich vom Kurs abbringen und die Kontrolle erschweren, während Regen die Drohnenausrüstung beschädigen kann, was zu höheren Inspektionskosten führt. Drohnenoperationen können nicht bei schlechten Wetterbedingungen wie starkem Wind oder starkem Regen fliegen.
Die Wetterabhängigkeit schafft operative Beschränkungen, die Projektplanung und Fertigstellungsfristen beeinflussen.
Wann LiDAR statt Photogrammetrie wählen?
LiDAR eignet sich für schmale Objekte wie Übertragungsleitungen, Rohre, scharfe Kanten, Dachkanten und Gebäudeecken, mit denen Photogrammetrie Schwierigkeiten hat. Mobile Laserscanner sind für erschwinglichere aber grobere 3D-Planung geeignet, mit dem Vorteil der Zusammenführung von Dachscans mit Gebäude-Innenscans.
LiDAR wird bevorzugt, wenn operative Effizienz wichtiger ist als visuelle Dokumentation. Projekte, die schnelle Durchlaufzeiten, konsistente wetterunabhängige Operation oder Integration mit Innengebäude-Scans benötigen, profitieren von LiDARs Geschwindigkeits- und Zuverlässigkeitsvorteilen.
Key Takeaways
- Photogrammetrie bietet die höchste Genauigkeit mit bis zu 1 cm horizontaler Präzision für DIN-konforme Aufmaße
- LiDAR verarbeitet Daten bis zu 10x schneller als Photogrammetrie, ideal für zeitkritische Projekte
- Traditionelle manuelle Inspektionen bergen erhebliche Sicherheitsrisiken, während digitale Methoden die Personalexposition gegenüber gefährlichen Bedingungen eliminieren
FAQ
Welche Genauigkeit erreicht Drohnen-Photogrammetrie für Dachaufmaß? Professionelle Drohnen-Photogrammetrie erreicht horizontale Genauigkeit von bis zu 1 cm, mit vertikaler Genauigkeit typischerweise halb bis ein Drittel so gut.
Wie hoch sind die Kosten für Drohnenvermessung in Deutschland? Drohnen-Dachinspektionen kosten €80-150 pro Stunde Flugzeit, während traditionelle Methoden €75-200 pro Inspektion kosten.
Welche Versicherung brauche ich für kommerzielle Drohnenflüge? Haftpflichtversicherung ist obligatorisch mit mindestens €750.000-900.000 Deckung für alle privaten und kommerziellen Drohnenflüge.
Wann ist LiDAR besser als Photogrammetrie? LiDAR wird bevorzugt für schnelle Durchlaufzeiten, wetterunabhängige Operation und bei schmalen Objekten wie Dachkanten, wo Photogrammetrie Schwierigkeiten hat.
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Quellen:
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