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30.6.2025

Dachfläche berechnen – So geht’s richtig (inkl. Formeln, Normen & Profi-Tipps)

Dachfläche berechnen – So geht’s richtig (inkl. Formeln, Normen & Profi-Tipps)
Inhaltsverzeichnis

Ob bei der Planung einer Solaranlage, für die Materialkalkulation beim Eindecken oder das statische Gutachten im Holzbau – die präzise Berechnung der Dachfläche gehört für Dachdecker, Zimmerer und Solarteure zum täglichen Handwerk. In diesem Beitrag zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du die Fläche korrekt berechnest – je nach Dachtyp, mit Normbezug und konkreten Rechenbeispielen.

Warum ist die exakte Dachflächenberechnung so wichtig?

Eine ungenaue Dachvermessung führt schnell zu überhöhten Kosten, falscher Materialbestellung oder gefährlichen Fehlkalkulationen bei Schneelasten und Windkräften. Je nachdem, ob ihr saniert, neu baut oder eine PV-Anlage montieren wollt, braucht ihr eine zuverlässige Berechnungsgrundlage. Moderne digitale Vermessungen – wie die von Airteam – schaffen hier Abhilfe: schnell, sicher und zu 100 % normgerecht.

Was zählt zur Dachfläche?

Die Dachfläche ist die geneigte Außenfläche eures Dachs – also nicht die Grundfläche des Gebäudes, sondern die tatsächliche Fläche, auf der z. B. Dachziegel, PV-Module oder Dämmung montiert werden. Achtung: Auch Dachüberstände gehören zur Dachfläche dazu!

Schritt-für-Schritt: So berechnet ihr die Dachfläche

1. Flachdach

Die einfachste Variante:

Dachfläche = Länge × Breite
(inkl. Dachüberstände!)

Beispiel: 10 m × 8 m = 80 m²

2. Pultdach

Ein einseitig geneigtes Dach. Ihr braucht:

  • Gebäudelänge (L)
  • Dachhöhe (H)
  • Dachbreite (B)

Sparrenlänge = √(H² + L²)
Dachfläche = Sparrenlänge × Breite

Beispiel: H = 2 m, L = 4 m
→ √(2² + 4²) = √20 ≈ 4,47 m
→ Fläche = 4,47 m × 10 m = 44,7 m²

3. Satteldach

Das klassische zweigeneigte Dach. Zwei Wege zur Berechnung:

Variante A: Trigonometrisch

  • Giebelhöhe (H), Gebäudebreite (B), Hauslänge (L)

Sparrenlänge = √((B/2)² + H²)
Dachfläche = 2 × Sparrenlänge × Hauslänge

Variante B: Mit Neigungsfaktor

Dachfläche = Grundfläche × Neigungsfaktor

  • Neigung 15° → Faktor 1,035
  • Neigung 30° → Faktor 1,155
  • Neigung 40° → Faktor 1,305
  • Neigung 45° → Faktor 1,414

Tipp: Dachneigung = arctan(Höhe / halbe Breite)

Beispiel:

  • Gebäudemaße: 10 m Länge × 8 m Breite
  • Giebelhöhe: 2 m → Dachneigung ca. 45°
  • Grundfläche: 10 m × 8 m = 80 m²
  • Faktor bei 45°: 1,414

Dachfläche = 80 m² × 1,414 = 113,1 m²

Welche Daten braucht ihr?

  • Gebäudegrundfläche inkl. Dachüberständen
  • Giebel- oder Dachhöhe
  • Dachneigung (Grad oder %)
  • Kenntnis des Dachtyps (Flach-, Pult-, Sattel-, Walmdach)
  • Wichtige Normen & Regelwerke

    Wenn ihr normgerecht arbeiten wollt, solltet ihr folgende Standards beachten:

    • VOB/C Dachdeckerarbeiten: Aufmaß und Abrechnung
    • DIN EN 1991-1-3 (Eurocode 1): Schneelast auf Dächern
    • DIN EN 1991-1-4: Windlast auf Dächern
    • DIN EN 1995 (Eurocode 5)Tragwerksplanung im Holzbau
    • DIN 4108Wärmeschutz und Feuchteschutz
    • DIN V 18599Energiebedarf von Gebäuden

    Tipp: Mit der digitalen Dachvermessung von Airteam bekommt ihr alle Daten automatisch & VOB/C-konform aufbereitet – ideal für BIM, Ausschreibungen oder PV-Planung. Der Vermessungsbericht ist von der DIN genormt!

    Fazit: So einfach kann präzise Dachvermessung heute sein

    Die manuelle Dachflächenberechnung funktioniert – aber ist zeitintensiv, fehleranfällig und oft ungenau. Wenn ihr professionell plant oder Angebote kalkuliert, ist die digitale Vermessung per Drohne oder Plan-Daten heute der Goldstandard.

    Mit Airteam bekommt ihr:

    • Exakte Flächenberechnung (inkl. Überstände)
    • Dachneigung, Ortgänge, Traufen, Firste
    • Datenexport in DXF, PDF, CSV
    • Ideal für PV-Planung, Sanierungen, Ausschreibungen